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Epfach / ABODIACUM

 

Epfach, am linken Ufer des Lech gelegen, ist ein Ortsteil der Gemeinde Denklingen im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech (47° 55′ N, 10° 55′ O). Vor 1972 war Epfach eine selbständige Gemeinde im Landkreis Schongau.

Die Bedeutung der römischen Siedlung ABODIACUM lässt sich daran ermessen, dass der Ort auf einer der ältesten Weltkarten von Claudius Ptolemäus (2. Jh. n. Chr) und  auf der berühmten Peutinger Tafel, einer Karte des Imperium Romanum aus dem 4. Jh., eingezeichnet ist.

 

Das römische Epfach

In Folge des Alpenfeldzuges und der Okkupation des Alpenvorlandes durch Drusus und Tiberius, die Stiefsöhne des Kaisers Augustus,  entstand auf dem Lorenzberg eine römische Militärstation. Deren Soldaten hatten die Aufgabe, den bedeutenden Straßenknotenpunkt der Via Claudia Augusta und der römischen Straße von Bregenz nach Salzburg zu sichern. Der Lorenzberg wurde nach der Zerstörung durch die Alemannen mit einer Umfassungsmauer umgeben. Bis 388 waren römische Truppen auf dem Lorenzberg stationiert. Um 370 ist eine erste christliche Kirche (der Vorgängerbau der heutigen Lorenzkapelle) auf dem Lorenzberg zu datieren.
Das ehemalige Ortswappen zeigt eine römische Öllampe gemeinsam mit dem goldenen Christogramm.

 

Karriere des Epfachers Claudius Paternus Clementianus

Trotz seiner keltischen Abstammung war Claudius Paternus Clementianus römischer Staatsbürger, weil sein Vater römischer Legionar war. Seine Laufbahn - festgehalten auf dem  sog. Laufbahnstein, der in der Umfassungsmauer des Lorenzbergs gefunden wurde - führte ihn vom Norden Galliens in das ferne Judäa, wo er als Finanzprokurator an gleicher Stelle wirkte wie ca. 80 Jahre vor ihm Pontius Pilatus. Schließlich war er kaiserlicher Statthalter in der Provinz Noricum, dem heutigen Österreich. Nach seiner Pensionierung kehrte er in seine Heimat Abodiacum zurück. In der Umfassungsmauer des Lorenzbergs befanden sich neben dem Laufbahnstein die Grabsteine seiner Eltern und seiner Tochter.

 

Venus von Epfach

Eine besondere Rolle in der Erforschung der römischen Vergangenheit Epfachs nimmt die Venus von Epfach ein. Die Figur wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts gefunden und wurde Auslöser für die Grabung nach römischen Schätzen. Lorenz Boxler, der Landrichter von Schongau, veranlasste 1830 die ersten gründlichen Grabungen am Lorenzberg.

 

Epfach - Römersiedlung und mehr

Epfach bietet dem an römischer Geschichte interessierten Besucher das ganztägig geöffnete und frei zugängliche Museum Abodiacum - darüber hinaus das römische Brunnenhaus Nymphäum (neben dem Feuerwehrhaus) und einen Nachbau der Via Claudia (an der Straße Via Claudia).
Unweit auf dem Lorenzberg befindet sich die Lorenzkapelle mit einem freigelegten, vermutlich römischen Brunnen.
Ebenfalls sehenswert sind die die Pfarrkirche St. Bartholomäus mit dem Pfarrhof des berühmten Rokokoarchitekten Dominikus Zimmermann.

Weitere Informationen unter
http://www.denklingen.de/sites/geschichte/museum.htm

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Besucherinformationen

Adresse
Museum Abodiacum
Via Claudia 16
86920 Epfach
Telefon: 08243 9601-0
www.denklingen.de

Öffnungszeiten
täglich von 8 bis 17 Uhr

Eintritt frei

Führungen auf Anfrage
Markus Martin (Telefon 08869 861)

 

Tourenplanung 
(Auto / Bus / Motorrad)

Von EPFACH / MUSEUM ABODIACUM nach

a) ALTENSTADT, Via Claudia Platz bei der Schongauerstr.:
13 km / 14 Minuten
(von Altenstadt weiter nach Schongau, Bernbeuren, Kohlhunden oder Schwangau)

b) SCHONGAU, Stadtmuseum:
12,5 km / 14 Minuten
(von Schongau weiter nach Peiting, Schwangau, Bernbeuren oder Kohlhunden)

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